Krankheitsverarbeitung

In der Naturheilkunde wenden wir bei der Behandlung von Krankheiten keine Patentlösung an. Nicht nur weil jeder Mensch anders ist, sondern weil jeder Mensch in Bezug auf Krankheit, Schmerz, Alter und Tod anders denkt und anders reagiert.

Deswegen fange ich vor Beginn einer Therapie mit der Stressbewältigung in Bezug auf Symptome an. Ich möchte damit sichergehen, dass der psychische Weg frei ist, bevor ich zum Beispiel eine ganzheitliche Behandlungsstrategie mit meinen PatientInnen bespreche.

Raus aus dem Stress mit dem Schmerz!

Hierfür leite ich in einem achtsamen Gespräch meine PatientInnen an,

  • nach innen zu lauschen
  • die Priorität in Bezug auf Ihre Gesundheit zu identifizieren
  • mögliche Hindernisse für die Therapie im Vorfeld zu erkennen

Diese Herangehensweise hat sich bei chronischen Krankheiten und komplexen Beschwerden als besonders sinnvoll gezeigt.

Stressfaktor Krankheit und Schmerz

Bewusst will keine/r krank werden.
Krankheit macht Stress und belastet den ganzen Menschen in all seinen Dimensionen: körperlich, emotional, mental, sozial, spirituell…
Denn Stress hat:

  • eine physiologische Grundlage durch Aktivierung des Sympathikus (Teil des vegetativen Nervensystems) und die Ausschüttung von Stresshormonen, die u.a. Schmerzen verstärken können
  • eine seelische (Empfindung von Leid, Anspannung, Angst…) und
  • mentale Komponente (Selbstzweifel, Schuldgefühl, Ohnmacht)

Stress führt:

  • zu Veränderungen des sozialen Lebens wegen Erschöpfung und evtl. eingeschränkte Arbeitsfähigkeit
  • manchmal zu einer spirituellen Krise (warum ich?)

Die mentale Komponente ist oft die schlimmste, denn sie steuert Gefühle und Verhaltensweisen. Die Einstellung zu Krankheit hängt zum Teil auch von gesellschaftlichen Narrativen ab.

„Der Krankheit den Kampf ansagen“ und „den Schmerz besiegen“ ist meistens das Ziel einer Therapie sowohl in der Schulmedizin als auch in der Naturheilkunde.

Warum ist das so? Weil wir, PatientInnen, das Problem am liebsten weghaben wollen! Wir unterdrücken gern unangenehme Beschwerden, um uns schnell wieder gesund zu fühlen. Die Einen nehmen Medikamenten, die Anderen Naturheilmitteln oder beides. Die Absicht ist oft dieselbe.

Die Unterdrückung von Symptomen

Welche Logik steckt nun hinter dem Bestreben, subjektiv empfundene Gesundheit durch Bekämpfung und Unterdrückung von Krankheit zu wahren?
Es ist die scheinbare Logik des entweder/oder, die unsere westliche Kultur und unseren Zeitgeist zum großen Teil prägt.

Teilweise ist diese Einstellung durch die Entwicklungsgeschichte entstanden denn die Spezies Mensch hat vor allem durch den wirksamen Kampf-Flucht Mechanismus überlebt: u.a. durch die frühzeitige Erkennung von Gefahren und deren Abwehr. Diese Stressreaktionen haben bis heute Auswirkungen auf die Psyche und die Biologie des Gehirns. Wissenschaftler sprechen von Vermeidungsstrategien oder Aktivierung des Vermeidungssystems (Dr. Theodor Dierk Petzhold, Gründer des Zentrums für Salutogenese in Bad Gandersheim). Dieser psycho-physische Mechanismus ist bei allen Menschen angelegt. Er ist mehr oder weniger ausgeprägt, je nach Genetik, Erziehung und Lebenserfahrung.

Unbewusste Vermeidungsstrategien korrelieren oft mit Überzeugungen, die unserem Gesundungspotential schaden können. Gedanken und Glaubensätze wie „stell dich nicht so an!“, „Ich habe es nicht verdient, dass es mir gut geht…“, „Mir kann niemand helfen“ sind nur einige Beispiele davon.

Eine perniziöse Auswirkung des entweder/oder -Denken im Sinne von richtig oder falsch insbesondere auf die Dichotomie Gesundheit/Krankheit bezogen, ist die Schlussfolgerung: Warum ich? Was habe ich falsch gemacht? Diese Gedanken können zu einem Gefühl der Bestrafung und des Gefangenseins in einem leidvollen Schicksal führen. Therapiewege, die mit einer solchen Prämisse gewählt werden, können verheerende Auswirkungen auf die Psyche eines Menschen haben (Aufopferung, Märtyrertum als Versuch der Wiedergutmachung). So kann z.B. das sogenannte Schmerzverhalten bei chronischen Schmerzzuständen entstehen. Oft folgt daraus ein Rückzug aus der Gesellschaft verbunden mit Ängstlichkeit und Depression und der Teufelskreis aus Schmerz und der Angst davor.

„Leben ist Leid“ Buddha

Was ist der Standpunkt der Yoga-Philosophie zu diesem Thema?

Die Abneigung im Sinne von Ablehnung oder Verdrängung, dessen was ist, ist als Ursache von Leid bekannt.
Aber nicht nur das Negative ist Ursache von Leid in der Yoga-Philosophie, auch die starre Ausrichtung auf das Positive: die Anhaftung an das Schöne, Angenehme, Glückverheißende erzeugt Leid.
Psychisch ist diese Neigung dem Annäherungsprinzip zugeordnet. Entwicklungsgeschichtlich ist diese Prägung, auf attraktive Ziele zu zugehen, durch die Notwendigkeit des Zusammenhalts für das Überleben entstanden.

Leid entsteht somit im Spannungsfeld zwischen Zuneigung und Abneigung.

Um Leid zu vermeiden empfehlen die Yogins, die polaren Neigungen von Ab- und Zuneigung mit verschiedenen Methoden zu einem Ganzen zu integrieren bzw. zu transzendieren. Auch in der Salutogenese nach Dr. Petzold gibt es ein solches Konzept: das Anerkennungsprinzip. Es basiert auf die Logik des „sowohl als auch“ anstatt des „entweder/oder“. Diese ganzheitliche Sichtweise schließt eine Vielzahl von Optionen und Therapie-Möglichkeiten ein. Ein wichtiger Schlüssel für die Förderung von Gesundheitsressourcen!

Raus aus dem Stress mit dem Schmerz!

In diesem Sinne unterstütze ich durch ganzheitliche Angebote Menschen, die Krankheit als ein Teil ihres Lebens betrachten.
Besonders sinnvoll ist es, innere Konflikte, Saboteur-Programme und negative Muster (wenn Menschen genau das Gegenteil dessen tun, was für Ihre Gesundheit zuträglich ist) zu erkennen und zu behandeln. Dafür nutze ich zur Krankheitsverarbeitung eine Kombination von Methoden mit ganzheitlichem Ansatz (körperlich, mental, emotional…).

Möchten Sie mehr darüber erfahren und die psychosomatischen Zusammenhänge von Symptomen verstehen?
Den Stress und den Schmerz, die eine chronische Krankheit mit sich bringt, auch behandeln?
Rufen Sie mich gern an oder schreiben Sie mir eine Mail. Wir können dann besprechen, welche Methoden zu Ihnen und Ihrem Anliegen passen könnten.

Prävention und Therapie haben in meiner Naturheilpraxis folgende gemeinsame Basis:

Raus aus dem Stress mit dem Schmerz!