Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Yoga nicht gefährlich ist, vorausgesetzt die Yogaübungen werden individuell an die Übenden angepasst. Die körperliche Konstitution und der Trainingszustand der jeweiligen Personen sollten unbedingt im Detail betrachtet werden, bevor ein Yoga-Programm gestartet wird. Nicht jede Übung ist für jeden geeignet. 

 

Prävention für Gesunde

Meine Beobachtung: Yoga kann, wie jede andere Körperarbeit übrigens auch, langfristig zu Verletzungen führen, wenn Übungen nicht nach den „Regeln der Kunst“ (siehe weiter unten) ausgeführt werden. Die Gefahr liegt m.E. darin, dass Yoga als Präventionsmaßnahme primär für GESUNDE Menschen gelehrt wird. Die Grundlage dafür ist eine vertikal aufgerichtete Wirbelsäule (in der Frontal-Ansicht) und ein leicht doppel-S-förmiger Verlauf (in der Sagittal-Ansicht). Diese optimal aufgerichtete Wirbelsäule ist die Referenz für die Yoga-Methode. Man findet sie zwar in Anatomie-Büchern aber selten in der täglichen Praxis. Andere gesundheitliche Risikofaktoren blende ich hier aus Einfachheitsgründen aus.

 

Der gesunde Mensch und seine individuelle Fehlhaltung

Ich schätze, dass etwa 5% der Menschen, die ins Yogastudio gehen, dem anatomischem Ideal einer symmetrischen Haltung entsprechen. Alle andere weisen in manchen Segmenten der Wirbelsäule leichte bis stark ausgeprägte Abweichungen von der vertikalen Achse auf. Aufgrund von 3-dimensionalen Zug- und Schubkräften ergibt dies eine sehr individuelle Körperstatik. Wir sind alle in der Art, wie wir stehen und gehen, sehr unterschiedlich. Unsere Haltung ist ein starker Ausdruck unserer Person, genauso wie unsere Handschrift, unsere Stimme, unser Fingerabdruck. Die individuelle Körperhaltung entwickelt sich wie unsere Persönlichkeit insbesondere in der Adoleszenz. Der junge Erwachsene ist dann meistens in einer besonderen „Fehlhaltung“ fixiert. Das Wort Fehlhaltung beschreibt lediglich die Abweichung von dem Lot. Sie ist die ganz persönliche Art und Weise des Menschen, mit dem Leben und mit der Schwerkraft umzugehen.

Auch kaum sichtbare Verdrehungen führen oft zu Veränderungen im Kopf- oder Becken-Bereich. Das grundsätzliche Problem beim Körpertraining ist, dass die Wirbelsäule als unsere Übungsreferenz, i.d.R. ganz unterschiedlich verschoben und verdreht ist. „Verbiegungen“ jeglicher Art bringen dann potentielle Risiken mit sich, weil die Bandscheiben insbesondere punktuell ungünstigen Druckverhältnissen ausgesetzt sind. Das kann ein gut durchtrainierter Körper lange mit Muskelkraft ausgleichen. Aber das Risiko, dass ein langjähriges Körpertraining (ob Sport oder Yoga) die besondere Körperstatik des Einzelnen, bzw. seine „Fehlhaltung“ nicht berücksichtigt und eine Verstärkung derselben bewirkt, ist vorhanden. Dadurch können mit der Zeit gesundheitliche Beschwerden entstehen (chronische Muskelschmerzen, Schädigung der Bandscheiben, Knie- und Hüft-Arthrose…). Das gilt insbesondere für Menschen ab 40.

 

Die Regeln der Kunst

Ich persönlich übe täglich Yoga seit 40 Jahren, weil es für meine Gesundheit gut ist 🙂 Die Fragestellung „ist Yoga gefährlich?“ weist lediglich auf die Notwendigkeit hin, die Yogapraxis achtsam und sanft zu gestalten. Am besten sind in dieser Hinsicht Privatstunden. Darauf habe ich mich nach 20 Jahren Unterrichtstätigkeit im Yogastudio spezialisiert. Seit 5 Jahren biete ich nur noch individuelle Yogastunden, die oft therapeutisch ausgerichtet sind. Dabei sind Achtsamkeitspraxis und Meditation sowie Atemschulung und Entspannung unverzichtbare Elemente. Sie sind neben einer genauen Anamnese und Haltungsanalyse die Voraussetzung für eine sichere Yogapraxis.

Sie wünschen sich ein sicheres Yogatraining und ein ganzheitliches Gesundheitsprogramm? Kontaktieren Sie mich direkt für mehr Informationen. Ich freue mich auf Ihre Nachricht.

 

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