Fallbericht aus meinem drei-wöchigen Praktikum im P.D. Patel Ayurveda Hospital in Nadiad, Nordindien.
Nina ist 38 Jahre alt und seit 20 Jahren verheiratet. Mit Mann und Kindern lebt und arbeitet sie auf einem Bauernhof mit Schwiegereltern und der Familie des Schwagers in der Nähe von Nadiad, Gujarat. Neben zahlreichen Aufgaben in Hof und Haus versorgt sie die Tiere und kocht für die ganze Familie.
Rheumatoider Arthritis mit Ayurveda behandeln
Seit zwei Jahren leidet sie unter rheumatischen Beschwerden. Ihre Finger- und Fußgelenke schmerzen und sind steif. Entzündungsbedingte Deformierungen sind sichtbar. Bei ihrer Vorstellung im Krankenhaus kann sie kaum noch laufen. Sie erzählt u.a., dass sie die Büffel und Kühe nicht mehr melken kann. Sie wurde – ohne Erfolg – allopathisch mit Cortison, Diclofenac und Methotrexat behandelt. Sie setzte die Medikamente ab und entschied sich für einen Kuraufenthalt von vier Wochen (Pancakarma) im Patel Ayurvedic Hospital unter der Leitung von Professor Gupta.
Sie ist im General Ward, einem Mehrbettzimmer von 30-40 Betten, untergebracht und wird von ihrer Schwiegermutter betreut.
Bis zu meiner Abreise durfte ich den Kur-Verlauf zwei Wochen lang begleiten. Die ayurvedische Therapie von Autoimmunerkrankungen fängt in der Regel mit einer 2-wöchigen Treppenkur an. Pippali (eine bestimmte Heilpflanze) wird mit zunächst steigender und später absteigender Dosis verabreicht. Während dieser Zeit bekam sie lokale Hitzebehandlungen und nach 10 Tagen zusätzlich weitere Naturheilmittel. Gleichzeitig musste sie eine strenge Diät einhalten, die hauptsächlich aus Mungbohnensuppe bestand.
Zum Zeitpunkt meiner Abreise hatte sie noch zwei Wochen Kur vor sich. Trotzdem konnte sie schon wieder beschwerdefrei laufen. Sie empfand in den Fingern keine Steifigkeit oder Schmerzen mehr. Nur das Daumengrundgelenk war noch druckempfindlich.
Während meines dreiwöchigen Praktikums haben wir die Behandlung vieler Patienten mit rheumatoider Arthritis mit ähnlichen Verläufen beobachten können.