Ernährungstherapie im Ayurveda

Der Ayurveda ist die traditionelle Naturheilkunde Indiens. Dieses Heilsystem basiert auf universellen Prinzipien, die sich in unseren Breiten auch sehr gut anwenden lassen.
Grundsätzlich werden alle Phänomene im Ayurveda auf Grundeigenschaften (Gunas) zurückgeführt, wie sie überall in der Natur vorkommen: kalt, warm, hart, flüssig, beweglich, stabil, rau, glatt, ölig, trocken…
Aus der Beobachtung der Natur wird abgeleitet, was für die Gesundheit zuträglich oder abträglich ist.
Das Wort Ayurveda wird oft übersetzt als das „Wissen vom Leben“. Mit anderen Worten beschäftigt sich Ayurveda mit dem, was Menschen gesund macht.

 

Die Ernährung hat einen großen Stellenwert in der Ayurveda-Medizin

Neben der Vermeidung von gesundheitlichen Risikofaktoren spielt die Ernährung eine wesentliche Rolle sowohl in der Gesundheitsförderung als auch in der Behandlung von Krankheiten.

 

6 Geschmacksrichtungen

Sechs Geschmacksrichtungen werden im Ayurveda kategorisiert: süß, salzig, sauer, bitter, zusammenziehend und scharf.
Sie werden bestimmten Eigenschaften (schwer, leicht, kalt, warm, hart, flüssig, beweglich, stabil, rau, glatt, ölig, trocken…) und Elementen (Erde, Wasser, Luft, Feuer und Äther) zugeordnet.
Die Eigenschaften der Lebensmittel werden über die Differenzierung der Geschmacksrichtungen analysiert. Sie werden über die Sinneswahrnehmung ermittelt.

 

Was ist der Unterschied zwischen indischer und ayurvedischer Küche?

Die indische Küche folgt bestimmten kulinarischen Traditionen, die sich kulturell und regional bedingt über eine lange Zeit entwickelt haben.
Die ayurvedische Küche ist eine Art Vollwertkost, die zwar mit den kulinarischen Traditionen Indiens verwandt ist aber eigenen Heilprinzipien folgt. Die ayurvedische Ernährung ist eine sorgfältig geplante Therapie zum Erhalt oder zur Wiederherstellung der Gesundheit. In der Regel werden die Gewürze in den ayurvedischen Rezepten viel dezenter dosiert als in der indischen Küche, da sie auf einen harmonisierenden Geschmack hinzielen.

 

Ernährung als Therapeutikum

Im Ayurveda gilt, dass Lebensstil und Ernährung 80% einer Therapie ausmachen. Medikamentöse Therapie mit ayurvedischen Naturheilmitteln sowie medizinische Anwendungen maximal 20 %.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass naturheilkundliche Therapiemaßnahmen ohne Berücksichtigung der Ernährung wenig Sinn machen.

 

Übergeordnete Ernährungs-Empfehlungen

Abgesehen von individuellen Faktoren wird in der ayurvedischen Küche folgendes beherzigt:
– Hochwertige, frisch gekochte und mit Liebe zubereitete Nahrung
– Leicht verdauliche, warme, regelmäßige Mahlzeiten
– Keine Zwischenmahlzeiten / Nahrungskarenz zwischen den Hauptmahlzeiten 

 

Ayurvedische Ernährung in der Gesundheitsförderung

Es ist hilfreich für gesunde Menschen, sich nach ihrer Konstitution zu ernähren. So bildet die Nahrung langfristig eine gute Basis für Vitalität und Widerstandsfähigkeit.
Grundlage für die Ernährungsberatung beim gesunden Menschen ist die Ermittlung der Grundkonstitution. Sie bezieht sich auch auf die Grundelemente (Erde, Wasser, Luft, Feuer und Äther) und ihre Eigenschaften. Sinnvoll gewählte Geschmacksrichtungen und Lebensmittel können helfen die Grundkonstitution im Gleichgewicht zu halten.
Es sind 3 Grundkonstitutionen, Dosha genannt: Vata, Pitta, Kapha
In der Regel sind alle Dosha in unterschiedlicher Gewichtung bei jedem Menschen vorhanden.
Wichtig ist zu wissen, welches Dosha vorherrscht, um sich dementsprechend zu ernähren und zu verhalten.

 

Ayurvedische Ernährung als Therapie

In der Behandlung von Krankheiten insbesondere von chronischem Leiden ist es ratsam die Ernährung in den Therapieplan einzubeziehen. In der Anamnese wird sowohl der Patient als auch seine Krankheit genau untersucht und ein Schema erarbeitet, das über die Zuordnung zu den Eigenschaften (Gunas) die Grundlage für alle Therapiemaßnahmen bildet, u.a. für spezifische Diätempfehlungen. Die Konstitution selbst spielt nur noch eine untergeordnete Rolle bei der Ernährung des kranken Menschen.

 

Ablauf einer Ernährungsberatung in meiner Praxis

Sowohl in der Gesundheitsförderung als auch in der Therapie von chronischen Erkrankungen ermittle ich anhand eines eigenen Fragebogens Ihre Grundkonstitution und kann Sie anhand dessen in Bezug auf Ihre Gesundheit und Ernährung gezielt beraten.
Als Begleitmaßnahme in der Therapie zahlreicher Erkrankungen stelle ich für Sie unter Berücksichtigung Ihres Lebensstils, Ihrer Vorlieben und Abneigungen genaue Ernährungspläne zusammen.
Die Grundprinzipien des Ayurveda sind leicht verständlich und die ayurvedische Küche ist sehr geschmacksvoll. Eine solche Therapie lässt sich leicht in den Alltag integrieren.

Es ist wichtig, sich für eine ayurvedische Ernährungstherapie viel Zeit zu nehmen. Ich empfehle nach der Erstanamnese und dem Beginn der Therapie mindestens 2 Folgetermine im Abstand von 4 bis 6 Wochen. Allerdings berücksichtige ich stets Ihre persönliche Wünsche und Ihren Rhythmus. 

Sie haben Fragen oder wünschen einen Beratungstermin? Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme per Mail oder Telefon 0171-2071609

 

 

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